Was sind Xenon HID Kits? Welche Erfahrungswerte gibt es und gibt es hierfür eine Zulassung?

Dank HID Hochdruck-Entladungslampen (High-intensity discharge lamps), also auch den Xenon-Gasentladung, darf man sich über helleres Licht freuen. Zu den wichtigsten Vorteilen zählt, dass durch die bessere Ausblendung der Fahrbahn noch mehr Sicherheit geboten wird. Alles was man über dieses Thema wissen sollte erfahren Sie hier.

Wie funktionieren Xenon-Brenner?

Moderne Xenon-Brenner sind grundsätzlich eine Kombination aus Gasentladungs- und Halogenmetalldampflampen. Zwischen den Wolframfäden, im Inneren des kleinen Brennraumes, konzentriert sich ein Lichtbogen, welcher aufgrund des Stromflusses einer externen Stromquelle entsteht. Beim Auto wird diese Stromquelle durch die Zündung oder durch die Betätigung des Scheinwerferhebels hervorgerufen.

Im Brennraum der Leuchte befindet sich ein Gasgemisch aus Xenon, Quecksilber und Metallhalogenid. Allerdings wird auf das Quecksilber aus Gründen der Sicherheit, bei beispielsweise Auffahrunfälle oder anderen Beschädigungen der Lampe, vermehrt verzichtet.

Dieses Gasgemisch reagiert aufgrund des Lichtbogens und die Lampe leuchtet.

Ein zentraler Vorteil der Xenon-Leuchten ist, dass die gesamte Strahlleistung sofort bei Einschaltung (spätestens nach 15 Sekunden) erreicht wird. Doch die Xenon-Brenner strahlen im Vergleich zu anderen Fahrzeugleuchten ein sehr grelles und blaustichiges Licht aus. Dementsprechend bedarf es laut einer gesetzlichen Bestimmung weiterer Komponenten, welche die Brennweite regulieren. Nur so kann man ausschließen, dass andere Verkehrsteilnehmer, durch falsch eingestelltes oder zu starkem Licht, geblendet oder irritiert werden.

Bestimmungen in der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung

Wer sein Wagen mit Xenon-Scheinwerfer ausstatten möchte, der muss einige Angaben und rechtliche Vorgaben beachten. Diese Vorgaben sind in Paragraf 50 StVZO festgelegt. Hierin sind alle Festlegungen getroffen, welche die Komponenten für Fern- und Abblendlicht einhalten müssen. In diesen Paragrafen ist neben der korrekten Ausrichtung der Lampen und deren Lichtkegel ein eigener Absatz, welcher sich mit Gasentladungslampen auseinandersetzt, zu finden.

Dieser Paragraf besagt, dass alle Kraftfahrzeuge mit Scheinwerfern für Fern- und Abblendlicht, welche mit Gasentladungslampen ausgerüstet sind, mit folgenden Komponenten ausgestattet sein müssen:

  • Einer automatischen Leuchtweiteregulierung
  • Einer Reinigungsanlage für die Scheinwerfer
  • Einem System, welches das ständige Eingeschaltetsein des Abblendlichts sicherstellt

Die Lichtweitenregulierung gewährleistet, dass der erzeugte Lichtkegel weder zu hoch noch zu tief eingestellt ist. Dadurch kann man ausschließen, dass andere Verkehrsteilnehmer geblendet werden.

Der Schaltmechanismus, welchen man einbauen muss, falls man Xenon-Scheinwerfer nachrüsten möchte, benötigt man, weil laut Absatz 9 des Paragrafen 50 StVZO sichergestellt werden muss, dass das Abblendlicht unabhängig vom Fernlicht leuchtet. Über eine Steuereinheit kann man das Xenon-Licht richtig einstellen.

Aufgrund der zusätzlichen Umbaumaßnahmen bieten manche Anbieter ein Komplett-Nachrüstkit an. So hat man bereits alle notwendigen Einrichtungen für den Einbau zusammen.

Warum braucht man eine Scheinwerferreinigungsanlage

Grund für diese Notwendigkeit ist, da schon leichte Verschmutzungen zu einer optischen Beeinträchtigung führen können. Dementsprechend können andere Fahrer, sowohl vorausfahrende als auch entgegenkommende, durch grelle und falsch gestreute Lichtstrahlen geblendet und irritiert werden, dies kann im Ernstfall einen Unfall verursachen.

Hierbei läuft die Scheinwerferreinigungsanlage nicht mehr mit kleinen Scheibenwischern, sondern wird in der Regel per Hochdruckreinigung. Aus den Düsen, welche außen an den Scheinwerfern angebracht sind, wird Wasser unter Hochdruck aufgebracht, so wird auch hartnäckiger Schmutz entfernt. Bei höherwertigen Autos wird diese Anlage häufig mit ausfahrbaren Düsen ausgestattet.

Wer also sein Auto mit Xenon-Scheinwerfern nachrüsten möchte, der darf die Kosten für den Ein- und Umbau der Scheinwerferreinigungsanlage nicht vergessen, welche neben einem Tank für das Reinigungswasser zudem auch den Einbau der Düsen samt Hochdruckfunktion bedeutet.

Wer Xenon-Scheinwerfer, ohne diese Anlage einbaut, riskiert, dass im Ernstfall die allgemeine Betriebserlaubnis der Scheinwerfer verloren geht. Zudem können Zulassung und Versicherungsschutz entfallen und man macht sich des Fahrens ohne Betriebserlaubnis strafbar. Sollte man in einem Unfall involviert sein, so muss man neben einer Strafe auch die Schadenskosten tragen.

Zusätzliches Steuergerät notwendig

Wer sein Auto mit Scheinwerfer mit Xenon ausstatten möchte, der muss auch ein zusätzliches Steuergerät einbauen. Durch dieses Gerät kann die notwendige Spannung erzeugt werden, welche benötigt wird, um die Glüheinheit zu aktivieren. Ohne dem Vorschaltgerät reicht der Stromfluss in der Regel nicht, um die Scheinwerfer zu aktiveren.

Positive Erfahrungen

Die Erfahrungen zeigen, dass die Nutzer solcher Xenon-Scheinwerfer von zahlreichen Vorteilen profitieren können. Nicht nur das hellere Licht ist hierbei vorteilhaft. Auch das schicke Design und die größere Reichweite erweisen sich als Vorteil. Darüber hinaus sind die Lampen tageslichtähnlich und ermöglichen so eine optimale Ausleuchtung der Fahrbahn, speziell beim Abbiegen oder Kurvenfahren.

Negative Erfahrungen

Neben den positiven Erfahrungen gibt es auch Nachteile zu erwähnen, welche man nicht außer Acht lassen sollte. Sowohl HID Leuchtmittel als auch die klassischen Xenon-Kits sind häufig mit Mehrkosten verbunden und werden nicht serienmäßig verbaut. Auch die Reparaturkosten sind in der Regel um ein Vielfaches höher als bei den klassischen H7 Lampen. Diese Lampen sind nicht nur aufpreispflichtig, sie können auch wegen verschmutzen Scheinwerfer ein Streulicht erzeugen. Dementsprechend könnte der höhere Einsatz der Scheinwerferreinigungsanlage eine Erhöhung des Wischwasserbedarfs hervorrufen.