Xenon nachrüsten – Was kostet der Spaß?

Bessere Sicht mit nachgerüstetem Xenon!

Die moderne Autofabrikation macht es vor. Helle, scheinende Autolichter, die bis zum Maximum auch die dunkelsten Straßen beleuchten können: Xenon macht dies möglich. Doch leider ist dieses spezielle, leistungsfähige Abend- bzw. Fernlicht nur in neueren Automobilen verbaut und gehört auch dort eher zur gehobenen Sonderausstattung. Der Wunsch, nach einem verbesserten Licht am eigenen Wagen hegt sich allerdings in fast jedem Autofahrer. Dafür gibt es nun eine gute Nachricht: Xenonlicht kann auch im Nachhinein noch nachgerüstet werden. Dies gilt zumindest bei den Kraftfahrzeugen, die im Normalfall bereits mit diesen Lichtern erhältlich sind. Einen neueren Audi mit Xenon Nachrüsten oder einen BMW mit Xenon Nachrüsten stellt daher fast kein Problem dar. Der Nachteil dabei: Die Umrüstung ist nicht nur mit hohen Kosten, sondern auch mit einem immensen Aufwand bemessen.

Xenon nachrüsten in der Werkstatt

Die Kosten für das Xenon nachrüsten

Diese Frage pauschal für alle Fahrzeughersteller, Modelle und Baujahre zu beantworten ist selbstverständlich äußerst schwer. Rechnen kann man aber auf jeden Fall mit 1.000 bis 3.000 €. Eine hohe Investition! Aber wenn man sich die Vorteile von Xenon Scheinwerfern näher vor Augen führt, wirkt klar, dass es nicht nur besser aussieht und eine längere Lebensdauer aufweist, sondern auch viel mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgt. Im folgenden führen wir dies für Sie aus.

Mehr Vorteile durch Xenonlicht!

Im Gegensatz zu herkömmlicher Fahrzeugbelichtung, bieten Xenonscheinwerfer viele Vorteile. Neben einem helleren Lichtkegel als bei anderen Halogenlampen, bringt das Umrüsten auf Xenon auch einen Energievorteil mit sich. Im dauerhaften Einsatz weisen Xenonlampen eine geringere Leistungsaufnahme von gerade einmal 35 Watt auf. Im Gegenzug zu anderen Lampen sparen Sie somit etwa 20 Watt. Zudem verspricht der Einsatz von Xenon eine höhere Lebensdauer. Während eine H7-Halogenlampe gerade einmal 450 Stunden Brenndauer aufweist, strahlt eine vergleichbare Xenonlampe sogar knapp 2000 Stunden.

Nachrüsten leicht gemacht?

In einer Vielzahl von Automobilforen liest man regelmäßig von BMW oder VW und dem Xenon Nachrüsten, was, so beschrieben, mit wenigen leichten Handgriffen möglich wäre. Bausätze, so genannte Conversion Kits, enthalten allerdings illegaler Weise oftmals Xenonlampen mit einem passenden Sockel für herkömmliche Fassungen. Dies ist jedoch nicht nur illegal, sondern kann auch zu einer Gefährdung im Straßenverkehr führen, da die falsche Fassung den Lichtkegel nicht standardmäßig bespielt und somit entweder zu viel, oder gar falsch verteiltes Licht bietet. Dennoch gibt es eine Möglichkeit, seriös selbst auf Xenon umzurüsten.

Vorbereitung (benötigte Materialien):

  • E-geprüfter Xenon-Scheinwerfer
  • Niveausensoren für Leuchtweitenregulierung
  • Steuergerät
  • Scheinwerfer-Reinigungsanlage
  • Entsprechende Kabel und Stecker

Zum Nachrüsten sind folgende Schritte nötig:

  1. Bohren der Düsenausgänge im Stoßfänger (falls noch nicht vorhanden)
  2. Einbau der Reinigungsanlage (Düsen, Pumpe, Schläuche)
  3. Installation der Leuchtweitenregulierung (siehe beiliegende Anleitung)
  4. Prüfen ob eine Software-Änderung notwendig ist
  5. Vorstellung beim TÜV für offizielle Abnahme

Wie funktioniert ein seriöses Xenon nachrüsten?

Wie bei jeder Veränderung am Auto ist generell erst einmal notwendig, ein ordnungsgemäßes Ersatzteil, in diesem Falle einen E-geprüften Scheinwerfer zu erwerben. Zusätzlich ist es wichtig, Niveausensoren einzukaufen, um eine Leuchtweitenregulierung vornehmen zu können. Auch ein neues Steuergerät, eine Reinigungsanlage für die Scheinwerfer sowie eine Vielzahl von Kabeln und Steckern müssen einkalkuliert werden.

Die Umrüstung beginnt dann zunächst mit dem aufwändigen Einbau der Scheinwerferreinigungsanlage. Dabei empfiehlt es sich, einen großen Behälter mit diversen Anschlüssen für beispielsweise eine Hochdruckpumpe zu nutzen. Dabei ist dringend darauf zu achten, dass auch der Stoßfänger des Autos für diese Umrüstung geeignet ist und Ausgänge für die Düsen vorbereitet sind. Anderenfalls müssen diese extra angebohrt und ausgefeilt werden. Ist dieser herausfordernde Teil geschafft gilt es, die Leuchtweitregulierung zu verbauen und ordentlich zu verkabeln. Oftmals helfen kleine Anleitungsbücher für eine optimale Verkabelung. Sind die Leitungen, die ursprünglich für eine Halogenlampe angedacht sind, angepasst, muss im Nachgang die Bordelektronik geprüft werden. Im schlimmsten Falle muss diese mit einer aktuellen Software, die in der Anschaffung immense Kosten verursacht, neu bespielt werden.

Hat dies alles reibungslos funktioniert, schließt eine Untersuchung durch den TÜV den Umbau ab.

Fazit: Machbar, aber aufwendig.

Der Umbau beziehungsweise das Nachrüsten auf Xenon ist, wie oben beschrieben, zwar möglich, aber durchaus umständlich und oftmals mit hohen Kosten verbunden, die bei einem Direkteinbau beim Vertragshändler so nicht entstehen würden. Zudem gibt es noch einige Regelungen, die dringend beachtet werden müssen. Muss zum einen die Gasentladungslampe der ECE-Regelung 99 entsprechen und der Anbau des neuen Scheinwerfers ECE-Regelung 48 erfüllen, wird zudem erwartet, dass ECE-Regelung 98 beim Scheinwerfer selbst beachtet wird.

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